7 Minutes Read Von Maximilian Fleschhut

Website-Relaunch: Die ultimative SEO-Checkliste

#SEO#Digitale Marketing

Es gibt viele mögliche Gründe für einen Website-Relaunch: Die neue Firmen-CI muss online repräsentiert werden, neue Funktionen wie ein E-Commerce-Shop sollen live gehen, technische Schwächen erfordern den Umstieg auf ein neues Content Management System, oder es sollen mehr Leads und Sales erzielt werden. Aus welchem Grund auch immer eine Website relauncht wird, die Suchmaschinenoptimierung (SEO) wird höchstwahrscheinlich eine sehr wichtige Rolle spielen.

 

Warum SEO für einen Website-Relaunch wichtig ist

Ein Relaunch-Szenario, in dem SEO nicht von großer Bedeutung ist, ist schwer vorstellbar. Die meisten Geschäftsmodelle sind stark auf organischen Such-Traffic angewiesen, um potenzielle Kunden zu finden. Selbst wenn der Umsatz hauptsächlich über andere Kanäle generiert wird, ist die Website immer noch die erste Anlaufstelle für Kunden, die mehr über das Unternehmen erfahren möchten. Sie muss daher in den Suchmaschinen gut positioniert sein, zumindest für markenbezogene Keywords sowie für Keywords, die wichtig in der Branche sind.

 

Wann und wo sollte man SEO in Betracht ziehen?

Das bedeutet, dass während eines Website-Relaunches SEO-Anforderungen erfüllt werden müssen. Aber wann und wo genau? Die kurze Antwort lautet: zu jeder Zeit und überall. Die lange Antwort geht von der Tatsache aus, dass SEO mehrere Aspekte umfasst:

  • strukturell
  • technisch
  • inhaltlich

Das heißt, dass die SEO-Anforderungen bei der Einrichtung oder sogar bei der Wahl des Content Management Systems (CMS) (technisch), bei der Konzeption der Kategorien der Website und der Navigation (strukturell) und beim Schreiben von Texten und Hochladen von Bildern (inhaltlich) integriert werden müssen. Darüber hinaus sind diese drei SEO-Dimensionen miteinander verwoben, d. h. strukturelle und technische Anforderungen müssen bei der Erstellung von Inhalten beachtet werden und umgekehrt. SEO ist also in jedem Fall entscheidend dafür, dass die neue Website ihre Performance-Ziele (z. B. in Bezug auf Markteintritt oder Wachstum) erreichen kann.

 

SEO-Checkliste für den Website-Relaunch

Doch was genau muss im Rahmen des Relaunchs getan werden, um das volle organische Suchpotenzial der neuen Website zu nutzen? Wir führen Sie durch die wichtigsten Aspekte.

 

Keyword-Recherche

Wonach genau suchen Menschen in Ihrem Markt? Und gibt es Suchbegriffe, die im Laufe der Zeit einen Anstieg des Suchvolumens verzeichnet haben? Eine Keyword-Recherche offenbart in den meisten Fällen eine Menge an bislang ungenutztem Suchpotenzial. Das bedeutet, dass es viele Suchbegriffe geben kann, die eng mit Ihrem Angebot zusammenhängen, aber noch nie durch Ihre Website addressiert wurden.

 

Keyword-Mapping

Die Keywords mit relevantem Suchvolumen sollten dann geclustert und den Seiten Ihrer Website zugeordnet werden, wobei jeder Seite ein Haupt-Keyword und, falls sinnvoll, mehrere Neben-Keywords zugeordnet werden sollten. Dabei bleiben in der Regel Keyword-Lücken: Keyword-Cluster, denen, wie oben erwähnt, noch keine Seite zugeordnet werden kann – ein klarer Hinweis darauf, neue Seiten zu erstellen, um diese Suchanfragen zu adressieren. Auf der Grundlage des Keyword-Mappings kann ein Plan erstellt werden, welche Inhalte optimiert und welche neu erstellt werden müssen.

 

Sitemap, URL-Struktur und Navigation

Das Keyword-Mapping hilft vor allem bei der Erstellung einer Sitemap, die die Struktur der Kategorien und Unterkategorien auf der Website festlegt. Idealerweise bilden allgemeinere Keywords die Kategorien, während spezifischere Keywords die Unterkategorien bilden. Die URL-Struktur der Website sollte diesen verschiedenen Ebenen der Sitemap folgen, um Google und anderen Suchmaschinen (und natürlich den Nutzern) eine logisch aufgebaute und leicht verständliche Website zu zeigen. Die Struktur der Top-Navigation wird in der Regel ebenfalls von der Sitemap abgeleitet. Die wichtigsten Landingpages sollten möglichst weit oben in der Navigationsstruktur platziert werden und mit möglichst wenigen Klicks erreichbar sein.

 

Benutzerfreundlicher Seitenaufbau

Nicht nur die Struktur der Website ist entscheidend, sondern auch die Struktur der Seiten selbst. Das Hinzufügen von reinen "SEO-Texten" gehört seit den letzten Google-Updates der Vergangenheit an. Heutzutage müssen die Seiten so aufgebaut sein, dass sie für den Nutzer verständlich und übersichtlich sind, d. h. mit einer logischen Überschriftenstruktur, leicht verständlichen Absätzen sowie gegebenenfalls Aufzählungspunkten, Grafiken und anderen Elementen.

 

Keyword-optimierter Inhalt

Dies ist zweifelsohne die intuitivste Maßnahme. Die im Keyword-Mapping zugeordneten Keywords sollten im Fließtext und in den Überschriften erscheinen, insbesondere in der H1-Überschrift. Darüber hinaus sollte auf eine natürliche, nutzerfreundliche Keyword-Dichte geachtet werden.

 

E-E-A-T

Mindestens genauso wichtig wie Keywords sind die E-E-A-T-Kriterien von Google. Das Akronym steht für Experience, Expertise, Authoritativeness und Trustworthiness. Und genau diese Punkte müssen im Content vermittelt werden, um nach dem Relaunch der Website gute Rankingpositionen zu erreichen. Kurzum, der Inhalt sollte echtes und einzigartiges Branchen- und Insiderwissen vermitteln, und nicht nur das widergeben, was der Leser auch woanders im Internet finden kann. Und ja, die Hilfe von KI-Software ist "erlaubt", solange die E-E-A-T-Kriterien weiterhin erfüllt werden.

 

Interne Verlinkung

Sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen müssen über Links auf logische und hilfreiche Weise durch die Website geführt werden. Dies geschieht z. B. durch Links im Fließtext, durch weitere Linkelemente auf oder am Ende einer Seite oder durch Breadcrumbs. Je wichtiger eine Seite für den Nutzer ist, desto mehr Links sollten auf sie verweisen.

 

Core Web Vitals

Core Web Vitals sind eine Reihe von Google-Metriken, die prüfen, ob Nutzer schnell und einfach mit einer Seite interagieren können. Dazu gehören die Ladezeiten, die Reihenfolge, in der die Elemente auf der Seite geladen werden, der Zeitpunkt, zu dem mit der Seite interagiert werden kann, und die Verschiebung des Layout während des Ladens. Es gibt eine Reihe von technischen Maßnahmen zur Verbesserung der Core Web Vitals. Um mehr über das Thema zu erfahren, laden Sie das OMMAX Whitepaper zu Core Web Vitals herunter.

 

Metadaten

Die Metadaten bestehen aus dem Titel und der Metabeschreibung der jeweiligen Seite. Der Titel (max. 55 Zeichen) sollte das Hauptkeyword enthalten und als Teaser auf der Search Engine Results Page (SERP) dienen. Die Meta-Description (max. 155 Zeichen) ergänzt diesen "Teaser", wobei die Keywords hier aber keinen Einfluss auf das Ranking haben.

 

Hreflang-Tags

Wenn die Website in mehreren Sprachen angeboten wird, sollte für jede Sprache der entsprechende hreflang-Tag ausgefüllt werden. Auf diese Weise sehen die Nutzer die Website in der für sie richtigen Sprache.

 

Canonical Tags

Um doppelten Inhalt zu vermeiden, sollte für jede Seite im Backend der Canonical Tag ausgefüllt werden. Die meisten Seiten benötigen lediglich selbstreferenzierende Canonical Tags. Es gibt jedoch Fälle, in denen eine Seite über mehrere URLs zugänglich ist. Dann teilt der Canonical Tag Google mit, welches die "offizielle" URL der Seite ist.

 

Bilder

Ein häufiger Fallstrick ist das Hochladen von großen Bildern. Bilder sollten generell nur in der maximal erforderlichen Größe in das Backend hochgeladen werden. Darüber hinaus sollte die Dateigröße mit geeigneten Tools minimiert werden. Dies wirkt sich positiv auf die Ladezeiten und die Core Web Vitals aus. Außerdem sollten Alt-Texte verwendet werden. Diese tragen nur zur Barrierefreiheit bei (Alt-Text kann sehbehinderten Nutzern vorgelesen werden) und informieren den Nutzer über den Bildinhalt, falls ein Bild nicht geladen werden kann. Vor allem aber helfen sie bei der Platzierung in der Google-Bildersuche, indem sie der Suchmaschine Informationen darüber liefern, was auf dem Bild zu sehen ist.

 

Strukturierte Daten

Strukturierte Daten unterstützen dabei, bestimmte Arten von Inhalten hervorzuheben und sie in den Suchergebnissen entsprechend anzuzeigen. Durch die Verwendung von strukturierten Daten im Code können Suchmaschinen z. B. FAQs, Veranstaltungen oder Rezepte erkennen und als solche in den SERPs prominenter anzeigen. Ein Website-Relaunch ist die perfekte Gelegenheit, diese Markups zu verwenden, um die Sichtbarkeit der Inhalte für die Nutzer zu erhöhen.

 

XML-Sitemap und robots.txt

Die XML-Sitemap und die robots.txt-Datei sind wichtige Werkzeuge, um Google mitzuteilen, welche Seiten am wichtigsten sind, um gecrawlt und indiziert zu werden, und welche blockiert, d. h. nicht berücksichtigt werden sollten. Allerdings sollten nur SEO-Experten an diesen Dateien arbeiten, da es entscheidend ist, dass sie nicht nur untereinander, sondern auch mit den Index/Noindex-Tags konsistent sind.

 

Weiterleitungen (Redirects9

Eine der kritischsten Maßnahmen bei einem Relaunch sind Redirects. Es ist von enormer Bedeutung, dass jede URL der alten Website per 301-Response-Code auf eine entsprechende URL der neuen Website umleitet. Zu diesem Zweck muss ein genaues Redirect Mapping erstellt und implementiert werden. Geschieht dies nicht, werden nach dem Relaunch der Website massenhaft 404-Response-Codes generiert, was dazu führt, dass weder Nutzer noch Suchmaschinen die gesuchten Seiten finden. Das kann im schlimmsten Fall die gesamte, über Jahre aufgebaute Autorität in den Suchmaschinen kosten.

 

Prüfen, korrigieren, monitoren

Sowohl vor als auch nach dem Relaunch sind Checks entscheidend für eine gut funktionierende (und damit suchmaschinenfreundliche) Website. Viele Aspekte können vor dem Go-Live in der Staging-Umgebung überprüft und viele Fehler dort entdeckt und behoben werden. Aber auch nach dem Relaunch muss eine vollständige Überprüfung der Live-Website durchgeführt werden. Ein Crawl ist einer der wichtigsten Schritte hierbei; er erkennt 404-Codes, fehlende oder doppelte H1-Überschriften, fehlender oder falsche Canonicals und viele andere potenzielle Fehler. Längerfristig sollte natürlich auch die SEO-Performance der Website permanent überwacht werden, was wiederum die korrekte Einrichtung der entsprechenden Tools wie Google Search Console, Google Analytics etc. voraussetzt.

 

Der ultimative Relaunch-Tipp: immer SEO fragen

Beachten Sie, dass diese Checkliste nicht vollständig ist – und auch nicht sein kann. Jedes CMS, jedes Unternehmen, jede Branche hat ihre eigenen Bedürfnisse, die sich in unterschiedlichen Funktionen, Anforderungen und Herausforderungen für den Website-Relaunch niederschlagen. Der wichtigste Punkt dabei ist, dass SEO immer in die Entscheidungsfindung einbezogen wird. Die Webentwicklung/IT-Abteilung oder das Designer-Team mag elegante und scheinbar selbsterklärende Lösungen für auftretende Probleme finden. Werden diese jedoch nicht mit SEO-Experten abgeklärt, können sie enorme Auswirkungen auf die Performance der Website in Google und anderen Suchmaschinen haben – inklusive dem Risiko, mit einer praktisch "unsichtbaren" Website online zu gehen. Denn das, was am offensichtlichsten erscheint, wird in der Realität oft vergessen: Abgesehen vom "Schönheitsaspekt" muss die neue Internetpräsenz zum Umsatz oder anderen Geschäftszielen beitragen.

 

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By Maximilian Fleschhut